Samstag, 7. März 2009

marienerscheinungen.


maison martin margiela, fw2009/10.


vanessa beecroft, vbsouth sudan, 2006.

soeben die neueste margiela-präsentation angeschaut und irgendwie "naja" gedacht. es gibt wieder schulterverstärkungen (wie ja jetzt überall), diesmal allerdings auch aus transparentem plexiglas, der fleischfarbene body wurde in variation wie einige details auch wieder aufgefahren. diesmal neu: die interpretation des marienumhangs aus -ich schätze tüll-, der dann wahlweise grace-kelly-mässig übers gesicht gehängt wird. spätestens an diesem punkt ruft sich mir jedoch die erinnerung an vanessa beecrofts unsägliche performances ins gedächtnis, ganz speziell allerdings ihr umstrittenes und filmisch bereits dokumentiertes sudan-projekt von 2006, in dem sie für ein foto als madonna im angekokelten margiela-gewand mit zwei sudanesische babys im arm tragend posiert. da hat vanessa wohl zu oft hollywoods adoptionsphantasien inhaliert, mag einem im ersten moment durch den kopf gehen. ja, richtig würde ich sagen, hier kommt ja irgendwie alles wieder zusammen: das krude auflebenlassen der marienikonographie, vermengt mit zutiefst kolonialistischen motiven, zu guterletzt versehen mit einem schuß high fashion. und dass vanessa beecroft für ein solchen motiv margiela tragen muss, ärgert mich. denn margiela mag ich eigentlich, beecroft sicher nicht.


maison martin margiela, fw2009/10. (fotos: showstudio)

1 Kommentar:

Miss Harrcore hat gesagt…

Sehr gelungener Blog, gefällt mir sehr gut!

Blog-Archiv

UA-36378747-1