Freitag, 26. Februar 2010

aussen burschikos, innen weich und gefühlvoll.


das aktuelle austria`s next topmodel aylin (bilder)

austria`s next topmodel ist zwar ungesehen an mir vorübergegangen, doch dass gewinnerin aylin das covermodel für das österreichischen frauenmagazin woman geben durfte, wurde mir heute mittels eines furchtbar zusammenretuschierten covers im caféhaus vor augen geführt. das dazugehörige interview ich bin eine moderne muslimin musste ich mir dann doch durchlesen und siehe da, irgendwas wirft eine solche caféhaus-recherche eben doch ab, beisst sich die fragestellerin interessanterweise am migrationshintergrund der 16jährigen fest, um dann ein "Viele finden Sie zu burschikos. Was finden Sie an sich weiblich?" hinterherzuschieben. denn: auch aylin hatte während der topmodel-staffel haare lassen müssen und trägt jetzt kurzhaarschnitt. die zuvor überzeugte langhaarige aylin kösetürk meint dazu: Vom Typ her bin ich vielleicht burschikos, aber im Inneren bin ich weich und gefühlvoll. aha. und zum frisurenwechsel heisst es: Ich hab das echt nötig gehabt. So ist ein Typ, eine Persönlichkeit aus mir geworden. wie bitte? diesen wiedergekäuten modekauderwelsch, der den kurzhaarschnitt mit einer besonderen persönlichkeitswerdung verbindet, den mag ich ja besonders gerne. was aber bei der 16jährigen aylin noch durchgehen sollte, wird erst dann schlimm, wenn diese stereotypen formulierungen in diversen magazinen unreflektiert reproduziert werden.

2 Kommentare:

Daniel hat gesagt…

die gschicht ist halt, dass 16jährigen kauderwelschmodule schon deshalb zugestanden werden sollten, weil sie ein ganz praktisches schild darstellen, hinter dem man sich vor wild gewordenen interviewtaranteln verstecken können sollte. gilt auch ein wenig für den fall hh, obwohl da natürlich ganz anders, alles.

Mia hat gesagt…

nach "feministin" wird anscheinend schon "burschikos" ein schimpfwort.
es ist mir bei tante heidi, als sie letztjahresgewinnerin larissa begutachtete, aufgefallen, dass burschikos eindeutig als nachteil dargestellt wurde. das ist eine entsetzliche, reaktionäre und sexistische einstellung, die immer mehr (und vor allem unterschwellig) verbreitet wird.

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