Montag, 31. Oktober 2011

in leselaune.

hanneli mustaparta macht uns wieder einmal auf ein outfit der stylistin ada kokosar aufmerksam. finde ich gut, da irgendwie mit einem eigenen dreh.

jung, hip und mormone-sein. ja, sowas geht wohl neuderdings, nachzulesen hier.


die spannendsten ideen hat immer wieder das showstudio parat. wie wäre es auf einen kaffee mit stephen jones und mary katrantzou? da schlägt mein fast-schon-wiener-herz gleich mal einen takt schneller.

die textilwirtschaft hat die hosen-topseller des monats september ausgemacht: Begeistert sind die Frauen von neuen Chino-Typen mit Cargo-Elementen, tiefen Bundfalten, auch aus fließenden Flanell-und Jersey-Stoffen. Gesucht sind leicht ausgestellte Wollhosen mit hoher Taille, Bügelfalte und Gürtel. Progressive Kundinnen suchen nach Flares und verkürzten Marlenehosen mit Umschlag. klingt das nicht wunderbar?

wer in sachen kenzo auf diesem blog noch nicht genug bekommen hat, schaue sich nach weiterem futter bei garmento um.

Sonntag, 30. Oktober 2011

donatella hat ausgemistet


versace_für_h&m, 2011 (bild h&m)/ herb ritts, anzeige gianni versace pret-à-porter, um 1991 (erschienen in house&garden, september 1991)/ versace anzeige, um 2000 (bild)/ versace_für h&m, 2011 (bild h&m)  

wie kleider von versace getragen wurden, führt uns jennifer lopez während der grammy-verleihung im februar 2000 vor - viel vergnügen!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

rockringkämpfe.

oliviero_toscani, kenzo, 1981 (bild)

vor einigen tagen habe ich bereits bedauert, dass der midi-rock im alltag noch nicht  angekommen ist.  was bleibt mir also übrig, als in diesem zusammenhang auf das label kenzo zu verweisen - kenzo takada hat sich in der hinsicht bereits  in den 1970er -und 80er-jahren vorbildlich ausgetobt, was zugegebenermaßen auch dem damaligen modischen zeitgeist geschuldet war. ginette sainderichin gewohnt bildgewaltig über das auf und ab der rocklängen in der ersten hälfte der 1980er-jahre: 1980 steigt der Rocksaum. 1981 fällt er wieder. 1982 gibt es alle Längen nebeneinander: Wie bei einem Aufzug bleiben die Säume der übereinandergetragenen Röcke in jeder Etage stehen. 1984 Stop! Der Saum verharrt in Wadenhöhe. 1986 liefern sich das ganz Lange und das ganz Kurze einen Zweikampf. wahnsinn, das ringen der rocklängen! 

Mittwoch, 26. Oktober 2011

blumiges modegeschreibsel.

kenzo_ss2012 (bild style.com)/ kenzo fw 1975/76 (bild abfotografiert aus kenzo, bunka publ. bureau, 1985, s. 102)

wenn über mode geschrieben wird, stellen sich mir oft die haare zu berge.  bestes beispiel leider auch ginette sainderichins portrait des labels kenzo, das gleich einmal einen fulminant-schwülstigen leseeinstieg bietet: Die erstaunlichsten Erfolge kündigen sich fast immer in aller Stille an. Sie sind wie das Samenkorn in der Erde, die Knospe am Zweig, der Schmetterling in seinem Kokon. Man sieht nicht, wie sie den Weg bahnen, man hört nicht, wie sie sich entfalten. Sie scheinen ganz plötzlich hervorzubrechen. Wie die Blumen, wenn sie im Frühling aus dem getauten Boden hervorbrechen. Genauso taucht im Frühjahr 1970 eine neue Modekollektion auf: Kleider, frisch wie Blütenblätter, werden da in einer der Verkaufsgalerien auf den großen Boulevards vorgeführt, abseits von den prachtvollen Salons der Haute Couture und den internationalen Modenschauen der Modellkonfektion. gemeint ist natürlich das label kenzo, das da "aus dem getauten boden hervorbricht." mir graut es angesichts solch blumiger ergüsse, doch immerhin, die autorin bleibt ihrem schreibstil das gesamte buch hindurch treu: Kenzo Takada, der erste Japaner, der es wagt, aus eigener Kraft in den Gärten der französischen Mode die Schwingen auszubreiten. sowas muss einem auch erst einmal einfallen.  

Dienstag, 25. Oktober 2011

was auf die ohren.

oliviero_toscani für elle, kenzo, mitte der 1970er/ hans feurer, kenzo, kampagne 1983 (bilder (details) abfotografiert aus: ginette sainderichin, kenzo, dt. ausgabe, 1990, s. 62, s.4f)

kenzo hat sich mit humberto leon und carol lim soeben zwei neue designer geleistet - ein grund mehr, sich das label des kenzo takada mal genauer anzuschauen. ein blick auf zurückliegende kollektionen und eines wird klar: die beiden neuen haben sich tüchtig vom opulent-bunten kenzo-archiv anregen lassen. da wären zum beispiel die lässigen kopfbedeckungen für den sommer 2012, die ganz sicher ein renner werden. und wenn man denn wollte, könnte man das gleich einmal als ein verbeugung vor kenzo takadas vorliebe für hüte aller art  interpretieren. ginette sainderichin in ihrem kurzweiligen portrait des japanischen designers, der 1999 der mode den rücken kehrte: Die Frau, die er in seinem Kopf anzieht, ist ein eher jungenhafter Typ. Schlank, unabhängig und fröhlich. "Durchaus nicht makellos", sagt er. Sie entspricht ungefähr dem Stil von Coco Chanel in ihrer Anfangszeit oder hat die Ausstrahlung von Katherine Hepburn. "Auf alle Fälle stehen ihr Männerhüte ganz ausgezeichnet." Bedeutsam in diesem Zusammenhang: Wenn Kenzo zeichnet, beginnt er immer mit dem Kopf, und der ist immer bedeckt - mit einem Filzhut, einer Melone, einem Tuch. Manchmal mit einem Turban, einem Käppi oder einer runden Mütze. das lässt selbst mich als ausgewiesene nicht-hutträgerin nicht kalt.

Montag, 24. Oktober 2011

ohne worte.

ashkan_honarvar, collagenserie vanitas, 2011 (bilder ashkan honarvar)

Sonntag, 23. Oktober 2011

mein sonntagsbraten, mundgerecht serviert.

der stern hat die demonstrantInnen in new york modisch analysiert: Im heißen Outfit zur Kundgebung in New York: Die Demonstrantin in der Mitte macht ihrem Unmut über die Banker in einem stylishen Top Luft. Darauf sind zwei nackte Männer abgebildet. Ein Designer-Stück? Auch die Demonstrantin links sieht eher so aus, als käme sie frisch aus dem Friseursalon. wem solch fachkundiges kommentar appetit auf mehr gemacht hat: die bilder dazu gibt es hier.

bloggerin tavi darf ab jetzt guten gewissens als modeblogmaskottchen bezeichnet werden - wer sonst wird in der us-amerikanischen fernsehserie how to make it in amerika, nennen wir es, zitiert?
 
im handelsblatt schreibt yavi bartula über die versace-kooperation mit h&m, die vereinzelt und mit viel Mut zwar tragbar, doch untereinander kombiniert, im Alltag oder an einem durchschnittlichen Körper ohne Modelmaße untauglich sind. ich werde mich mit der tragbarkeit der minikleidchen nicht weiter auseinandersetzen, finde die opulente bemusterung einzelner teile aber ganz lässig.

david von dandy diary war für berlin fashion tv auf der seoul fashion week, bildmaterial und berichterstattung in gewohnter dandy-manier hier

carol lim and humberto leon haben über ihrer designtätigkeit für kenzo ihr opening ceremony-baby nicht vergessen. aktuelle bilder der sommerkollektion 2012 hat fashionista parat.

Freitag, 21. Oktober 2011

der ungeliebte midi-rock.

überknielanger bleistiftrock aus leder von asos, an den füßen stelle man sich high-heels vor (bilder screenshots)

nachdem die maxi mir soeben einen femininen stil attestiert hat, kann ich ja mal gleich gestehen, dass mein kleiderschrank mehr röcke denn hosen beherbergt. weil röcke einfach vielseitiger einsetzbar sind und vielleicht auch, weil mich schon lange keine jeans mehr vom hocker gehauen hat. um so brennender interessiert mich, die momentan bekennende midi-rockträgerin ist, inwieweit diese ach-so-unkleidsame länge eine willkommene abwechslung zu maxi und eine alternative zum knappen mini sein kann.  wenn es nach den magazinen geht, müsste überknielang schon längst in den kleiderschränken angekommen sein. auf der sogenannten strasse hingegen sieht es in der hinsicht (zumindest in wien) mau aus - zu recht?
  

was mein stil über mich verrät.

nein, ich bin nicht so eine, die in frauenzeitschriften ihr kreuzerl setzt, um rauszufinden, was für ein typ mensch sie ist oder welchen mann sie denn nun verdient hat und auch über die ergründung meines modischen horizonts kann ich in der regel nur müde lächeln. nun hat sich aber die maxi online eben genau so was ausgedacht: was verrät ihr stil über sie? ist in diesem fall die frage. und ich, die hier ja nie ihre outfits zeigt, nutze diese einmalige gelegenheit, auf diesem weg mein modisches profil von der maxi in worte packen zu lassen: 15 fragen habe ich nach bestem wissen und gewissen beantwortet - hier nun das ernüchternde ergebnis, das ich mir erlaube, vereinzelt zu kommentieren: In Sachen Mode hat das Mädchen in Ihnen das Sagen. Unbewusst haben Sie einen Hang zu sehr femininen Kleidungsstücken, Schnitten, Farben und Accessoires. (erster gedanke: das bin doch nicht ich!) Sie würden nicht einfach nur ein Top und eine Jeans tragen (stimmt) - sie verleihen jedem Outfit mit einem hübschen Schal oder schönen Ohrringen eine besondere Note (mein letztes paar ohrringe habe ich vor sieben jahren getragen, ein "hübscher schal" fehlt momentan in meinem schrank). Sie wirken immer extrem weiblich, (da bin ich mir nicht so ganz sicher) allerdings ohne gewollt sexy rüberzukommen. Es geht Ihnen weniger darum, viel Haut zu zeigen oder Ihre Figur in Szene zu setzen (dem stimme ich zu) - Sie lieben es, eine Frau zu sein (ähem naja). Sie tragen zwar auch "männlichere, härtere" Kleidungsstücke wie eine Biker-Jacke. Allerdings würden Sie die eher mit einem zarten Maxirock kombinieren als mit einer Lederhose oder Jeans (auch hier: nö). Sie wirken oft jünger und außerdem sehr sensibel (das hat mir gerade noch gefehlt: sensibel wirke ich also!). Gerade Männern gefällt Ihr Stil gut (ich glaube, eher das gegenteil ist der fall), aber auch von Frauen ernten Sie für Ihren selbstbewusst weiblichen Look jede Menge Komplimente. Und nicht selten zaubert Ihr Outfit anderen ein Lächeln ins Gesicht (klingt nett, aber noch nie mitbekommen). ich gestehe: darüber muss ich erst einmal hinweg kommen, überlege mir währenddessen wieder einmal ein etwas anspruchsvolleres thema für mein blog und überlasse das kreuzerln-setzen in zukunft wieder allen anderen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

reizend!

bill_cunningham in den 1980ern (bild)/ ...und 1984, fotografiert von arthur elgort (bild)

bill cunningham, der langgediente fotograf der new york times, ist eine seltene spezie im modebusiness und wahrlich das gegenteil eines scott schuman: bescheiden, wenig eitel und unbestechlich, wie carmen böker in der aktuellen spex in ihrer besprechung des dokumentarfilms bill cunningham new york erläutert: Bill Cunningham sagt, er tränke niemals auch nur ein Glas Wasser, wenn er eingeladen ist. Kein "wining and dining" für ihn, sonst könnte er nicht objektiv sein. Würde er nicht immer auf der Suche nach dem nächsten Bild davonradeln, säße er mit den Reichen und Schönen zu Tisch: bei der Feier zum hundertsten Geburtstag der inzwischen verblichenen Brooke Astor oder bei der Costume Gala im Metropolitan Museum, der vielleicht glanzvollsten Gala in New York. Er bleibt bei seinem täglichen Standard, einem Muffin mit Würstchen und Schinken und Kaffee für zusammen drei Dollar. sowas ist reizend und bemerkenswert und ja, ich freue mich schon sehr auf die doku bill cunningham new york.  

Dienstag, 18. Oktober 2011

alle jahre wieder: bauchfrei.


tyler_chadwick, hanne gaby odiele, um 2008 (bild)/ shakira, i-d-magazine , november 2009 (bild)/ larry hagman und barbara eden in bezaubernde jeannie/i dream of jeannie, (bild).

parallel zu streng hochgeknöpften blusen wurde für den kommenden sommer zur bauchfrei-offensive geblasen. einen vorgeschmack, auf das, was möglicherweise auf uns zurollen wird, gab hanne gaby odiele vor einigen wochen zum besten. das würde nicht weiter von interesse sein, wäre sie nicht eine überaus beliebte protagonistin in der welt der streetfashionblogs. die stellten nämlich bereits etliche bilder des models, das ihren sehnig-dünnen modelbauch in die kameras streckt,  ins netz. obenrum trug hanne gaby  meist abgeschnittene shirts und aufgeknöpfte blusen, wie das auch vor gut 15 jahren so üblich war. allerdings handelte es sich bei den outfits weniger um schnöde abgeschnittene shirts  als um eine elaborierte luxusversion des 90er looks.  fräulein odiele bevorzugt als international erfolgreiches model natürlich strickjäckchen von missoni, die hemdchen gerne mal von dries van noten. wie das ganze 1996 im ungefähren aussah, wurde vor einem jahr in der chronik der neunziger von viva.tv im viva-sprech zusammengefasst: Körperbetont geht es bei den Girls zu. Bauchfreie Tops, kurze Röcke und klobige Schuhe prägen das Straßenbild. Beliebt: Buffalo-Schuhe, zuerst in der Rave-Szene getragen, werden schnell zu einem Massenphänomen. einige jahre und etliche britney-spears-cover des rolling stone später hingegen war bauchfrei dann schon fast institutionalisiert und somit out. andrian kreye beschrieb  im juni 2003 unter dem titel der nabel missfällt in der süddeutschen den ausverkauf der bauchfrei-mode: Der Beweis für diese neue Körperlichkeit und die Kraft der Jugend war dann letztendlich ein muskulöser Bauch. Doch auch der trat seinen Marsch durch die Popinstitutionen an. Britney Spears brachte ihn als erste in die Hitparaden, Christina Aguilera, Gwen Stefanie und Shakira folgten. Immer radikaler wurde die letzte Festung der Jugendlichkeit präsentiert - Hemdsäume stiegen, Hosenbünde fielen. Bis sich die Erwachsenenwelt in diesem Sommer auch dieses letzte Refugium der Jugend eroberte. wie allerdings das nächste kapitel der bauchfrei-mode aussehen wird und ob der bloße bauchnabel demnächst, wenn die temperaturen stimmen, wieder freigelegt wird, liegt natürlich nicht nur in fräulein odieles, sondern wohl auch in unserer hand.      


Montag, 17. Oktober 2011

veruschka, noch immer im geschäft.


vera_von_lehndorff, giles, ss2011 (bild)/ ...in den 1960er für gucci, ss 2010 (bild)

die 71jährige vera von lehndorff schritt vor circa einem jahr als model für giles über den laufsteg, zeigte sich über ihren auftritt allerdings wenig erfreut. da mag es ihr vielleicht besser gefallen haben, dass gucci alte aufnahmen mit ihr herauskramte und sie 2010 kurzerhand zum kampagnengegenstand für die hauseigene uhrenabteilung gemacht hat.

Sonntag, 16. Oktober 2011

themenabend veruschka.

veruschka_im interview mit margret dünser in der sendung rom aktuell/ zdf, 1970.

vera von lehndorff, die gerade auf der frankfurter buchmesse mit heruntergeklapptem visier und in gewohnt exzentrischem outfit ihre autobiographie featurte, gab 1970 der österreichischen journalistin margret dünser ein interview. anlass war damals  franco rubartellis film mit und über veruschka. vera von lehndorff, die als das 1,84 meter große topmodel mit fernweh im blick anmoderiert wird,  redet darin in einer ernsthaftigkeit, die heute im fernsehen selten geworden ist, über ängste, drogenkonsum und natürlich  die mode: mode kann auch ein ausdruck des inneren werden, und für mich ist es eigentlich so. wenn ich mich in meinem privatleben anziehe, dann suche ich mir immer etwas, was zu mir passt an dem tag. (...) ich finde, dass frauen oft etwas anziehen, was mode ist, aber nicht mit ihnen zusammenpasst. das mögen nun wahrlich keine feststellungen sein, die die welt aus den angeln heben. als annäherung an eine frau, die alles andere als konventionell war und ist, können sie aber allemal herhalten. von lehndorffs persönliche modische vorliebe, anno 1970, entsprachen zwar doch sehr dem damaligen zeitgeist, könnten aber heute genauso gut durchgehen: seit ein oder zwei jahren möchte ich eigentlich immer nur in blue jeans gehen oder in diesen strumpfhosen, die wie eine zweite haut sind. letztere nennen wir heute wohl leggings. 

Freitag, 14. Oktober 2011

alexa chung empfiehlt.

carven,_resort 2012 (bild style.com)/ angelo bronzino, ferdinando de` medici, ca 1555-65.

die sache mit den hochgeschlossenen krägelchen hat das modische ende der fahnenstange noch nicht erreicht. guillaume henry macht das bei carven ja auch nach wie vor irgendwie ganz hübsch und wird sicher bei denen, die dem alexa-chung-look huldigen,  gut ankommen. 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

modehäppchen.

auch der designer hien le hat seine ersten modeerinnerungen dem fernsehen zu verdanken: Ja, wie gesagt ich war zwölf und im Fernsehen lief diese Dokumentation mit Karl Lagerfeld. Ich glaube es ging vordergründig um diese ganze Supermodelriege. Zu der Zeit gab es auf MTV auch noch richtig viele Modesendungen, die ich dann regelmäßig verschlingen konnte, erzählt er den freunden von freunden.

um die modewochen herum beginnen in schöner regelmäßigkeit die diskussionen um die streetfashion-fotofights. susie bubble gibt aktuell ihren senf zum thema: This is just one instance of the virulent nature of street style at fashion week and how it has grown into a bit of an uncontrollable beast that has its ups and downs depending on who you are in the game.

jaja, die modelliteratur: eva padberg hat, bevor sie sich demnächst auf vox auf die suche nach dem modelnachwuchs begibt, ein buch herausgebracht: in model-ich gibt es unter anderem thüringer kochrezepte zu entdecken. und: auch österreichs model cordula reyer gibt mit glücklichsein für fortgeschrittene ihren einstand als autorin, tyra banks hingegen bewegt sich eher in fantasy-gefilden.

stefan niggemeier hat bereits vor einiger zeit in der faz eine lanze für Das wahre Leben im Netz gebrochen: Unser Diskurs über das Internet wird von der Prämisse geprägt: Offline-Beziehungen seien richtige Beziehungen; Online-Gespräche seien keine richtigen Gespräche. Es ist, als würden im Internet die Computer miteinander kommunizieren, nicht die Menschen, die sie bedienen.

ich habe mir geschworen: die auto-röcke von prada werde ich auch nach sechsmonatiger gehirnwäsche nicht gut finden - auch wenn die ersten den sommer 2012 bereits auf der strasse ausführen.  

modenachhilfe die zweite: diesmal inszeniert das showstudio einen givenchy-sweater.

Montag, 10. Oktober 2011

schuld war das fernsehen.

 
prada,_ss1999 auf fashion tv (video)

vor circa acht jahren, nun, da sah die modewelt noch etwas anders aus. keine lästigen blogs, kein twitter und erst recht keine aufgeblasenen bloggerInnen, die die frontrow okkupieren.  fast könnte man annehmen, die welt der mode sei damals noch in ordnung gewesen. wenn, ja wenn da nicht das böse fernsehen gewesen wäre. denn, welch` überraschung: es scheint schon damals  nicht  an verantwortlichen für das angezogene tempo im modezirkus gemangelt zu haben: Schuld an der Überinszenierung von zehnminütigen Modeschauen sei das Fernsehen, sagt Suzy Menkes, die Modekritikerin der "Herald Tribune", schreibt wiederum julia decker im modespezialheft der süddeutschen zeitung im september 2003. und weiter: Vor ungefähr zehn Jahren entdeckte das Fernsehen die Mode und nutzte sie als universelle Sprache der Schönheit und des Traums. Der französische Sender "Fashion TV" ist über Kabel in ganz Europa zu empfangen, "MTV" zeigt Modesendungen und sogar die "Tagesschau" berichtet von den Modenschauen. ob dieser vermeinlichen medialen modeüberschwemmung kann die generation modeblog im jahr 2011 natürlich nur mehr müde lächeln, fühlt sich doch heute eine ziemlich große menge modeaffiner junger menschen dazu berufen, mittels geliehenen bildmaterials über prada, jil sander oder alexander wang zu berichten. und um zwischendurch auf quasi historisches material zu verweisen, ist fashion-tv natürlich ideal, das habe ja selbst ich erkannt. denn wo sonst könnte man heute allerbequemst prada anno 1999 auf youtube anschauen?

Freitag, 7. Oktober 2011

abgeguckt.

collage_aus strumpfhose (zeit magazin, modestrecke abgeguckt, 27/1997)/ giorgio armani brillen-werbung, fotografiert von peter lindbergh, um 1995/ guess jeans, kampagne um 1995.

orange und bauchfrei - was im moment so in den läden hängt, war in den 1990ern ähnlich angesagt. ob zeit magazin vom juni 1997 oder harper`s bazaar in seiner oktoberausgabe von 1995, es kommt alles verdächtig nah ran an den sommer 2012.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

stimmungsbilder.

alfons kaiser schreibt über paris und er schreibt über dinge, die eine vor dem rechner hängende bloggerin eben nicht mitbekommt. stille tage im klischee nennt er seine bestandsaufnahme der sommermodeschauen 2012 in paris, die den blick der  bloggerin, die eben vor den bunten kollektionsbildern hängt, zu erweitern weiss: Die unergründlich untergründig flaue Stimmung könnte auch daran liegen, dass das herrschende Modesystem an Autorität verliert. Diese Woche wird als die erste Prêt-à-porter-Saison in die Modegeschichte eingehen, in der mehr Fotografen draußen vor der Tür stehen als drinnen am Ende des Laufstegs. Vor den Schauen von Chloé, Céline, Dior, Lanvin, Chanel, Louis Vuitton überall das gleiche Bild: Die Laufstegfotografen, mal sind es 80, mal 100, mal 120, schleppen ihre Koffer, Stehleitern und Sechshunderter-Objektive ins Zelt - um brav jeden Look aufzunehmen und an die Nachrichtenagenturen, Internetseiten, Zeitschriften und Zeitungen zu senden. mir wird mal wieder klar, dass es als ergänzung zu der fülle hysterisch online gestellten bildmaterials oft an worten mangelt. So viele Debüts, so viel Aufwand, so viele Partys, aber keine rechte Stimmung schreibt nun also herr kaiser und ich bin verdammt froh, eine alternative zu den letzten postings eines bryanboy, einer hanneli oder eines tommy ton zu haben. 

Sonntag, 2. Oktober 2011

häppchenweise aus dem wochenende.

susie bubble überzeugt abermals mit neonsneakern,  hier gibt es die neuen celine-treter zu sehen, die der modewelt in den kommenden monaten höchstwahrscheinlich den kopf verdrehen werden.  

giovanni pungetti, ceo maison martin margiela, ließ sich von imran amed interviewen und hat spannendes über das geheimnisumwitterte "hinter den kulissen" seit der übernahme durch diesel vor neun jahren zu berichten und: der mann lässt sich selbstverständlich nicht fotografieren.

peter bäldle war in paris und zeigt sich im standard begeistert von hemdkrägelchen aus dem hause carven: Und so war die eigentliche Sensation der frühen Tage die feine, stille, sehr innovative Kollektion des jungen Guillaume Henry für das einst sehr konventionelle Couturehaus Carven.

chloé sevigny modelt als brünette für kenzo - kein wunder, sind doch dort mittlerweile alte freunde  fürs design zuständig, nämlich humberto leon und carol lim von opening ceremony.

für alle ungeduldigen: hier kann schon mal das erste style.com-magazin vorbestellt werden.

kanye west schaffte es, neben den sommerkollektionen 2012 pelz über den laufsteg rennen zu lassen. was eric wilson vom designerdebüt der saison hält, lässt sich hier nachlesen.

eine brille macht schlagzeilen.



guido_westerwelle will endlich wieder positiv von sich reden machen. (screenshot schwarz/weiß zeit online)

na, das passt ja: westerwelles neue brille: was nach einem gefundenen fressen für den boulevard aussieht, hat es diesmal als bestandteil zahlreicher aufmacher in die deutschen politressorts geschafft. eine brille macht schlagzeilen, das passiert schließlich auch nicht alle tage. das hamburger abendblatt titelt: Westerwelle vor UN: Neue Brille, neue Zurückhaltung, wohingegen die taz zwar ähnlich formuliert, aber anders interpretiert: Westerwelle vor der UN-Vollversammlung. Neue Brille, aber nur wenig Klarheit. die welt scheint geradezu entzückt vom außenministerschen hornbrillendesign: Westerwelle wirkt mit der neuen Brille kantiger, entschlossener – was bei der anstehenden Aufgabe nicht schaden kann. und auch der stern setzt hoffnungen ins neue styling westerwelles: Es ist nicht nur die neue Brille. Vor den UN tritt Außenminister Guido Westerwelle anders auf als früher.  die zeit hingegen widmet der optischen rundumerneuerung des ministers in seiner gesellschaftskritik immerhin 2500 zeichen: Mit der randlosen Brille hat Westerwelle doch das ein oder andere falsch gemacht, jetzt hat er sich für das Modell Statement entschieden; mit nicht allzu dickem Rand allerdings, was das Statement schon wieder abschwächt. die letzten tage dürften eine sternstunde für das optikergewerbe gewesen sein.

Samstag, 1. Oktober 2011

brillenstudien, die fortsetzung.

linda_farrow für dries van noten, fw 2009 (bild)/ brille aus transparentem plastik, 1940er (abfotografiert aus: brillen & sonnenbrillen, 2005, s. 141)

alles schonmal da gewesen, die vierte: die milchigen kunststoffhipsterbrillen, die linda farrow in kooperation mit diversen designern auf den markt brachte, erinnern stark an vergleichbare modelle aus den 1940er jahren. 
 

alles schonmal da gewesen, die dritte.

prada,_fw2011 (bild style.com)/ sonnenbrille futura von silhouette, 1973/74 (abfotografiert aus: b. michael andressen, brillen: vom gebrauchsartikel zum kultobjekt, 1998, s. 101)

das ewige lamento der ewigen wiederholung in der mode möchte ich nicht anschlagen, manchmal sollte man die klappe halten - und die bilder sprechen lassen, wie es so schön heisst.

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